Digitalakkordeon
Bild: Roland BK Akkordeon

Das Bass Akkordeon ist eine Sonderanfertigung eines Akkordeons speziell für das Spiel und die Anreicherung des Klangvolumens in einem Akkordeon-Orchester. Anstelle einer Diskant-Piano-Klaviatur für die rechte Hand des Spielers ist eine Pianotastatur im Bass-Register vorhanden (Melodiebass). So können 37 tief klingende Einzeltöne, etwa im Umfang von C bis c’, Basslinien und -stimmen in zweichöriger Oktavstimmung gespielt werden, die in Akkordeonkompositionen vorgesehen sind und die beim Fehlen eines Bass-Akkordeons von anderen Bass-Instrumenten, wie z.B. der Bass-Gitarre, dem Kontrabass oder der Basslage eines Keyboards, übernommen werden müssten. Die übliche linke Bassseite fehlt bei diesem Instrument und der Spieler spielt nur mit der rechten Hand. In einem etwa 20 Mann starken Akkordeonorchester wird es um die zwei oder drei Bassspieler geben. Manche Bass-Akkordeon-Hersteller bieten zumindest für den unteren Tonbereich die sogenannten zu- und abschaltbaren Helikon-Stimmplatten an, deren Klang an das Blechblasinstrument Helikon erinnert und besonders von Freunden eines alpenländischen Akkordeonbasssounds geschätzt wird.
Akkordeons, die ausschließlich mit Melodiebass (engl. Freebass) ausgerüstet wurden, sind recht selten. So ist entweder der Melodiebass dem Stradella-Bass vor- bzw. hinterlagert oder man kann mechanisch zwischen beiden Systemen umschalten (sogenannter Konverterbass).
Im Zeitalter der Elektronik entwickelte man die Möglichkeit, den Klang des Zungenbasses durch eingebaute Mikrofone und die Wiedergabe über einen Bassverstärker zu optimieren. Die Digitalisierung hatte eine weitere klangliche Ausdehnung zur Folge, da nun durch eingebaute Soundmodule und Anwähltasten Sample-Sounds hinzugemischt werden konnten. Daneben lässt sich die Lautstärke über ein Fußpedal regeln und sogar externe Soundexpander können über eine Midi-Schnittstelle kontrolliert und angesteuert werden.